In den diversen Wohnungen und tatschlich im Atelier in Hamburg, in den halbfertigen Rumen des provencalischen Anwesens, oder fast versteckt in nicht lokalisierbarem Grn. Der Raum um ihre fotografierten Modelle herum, ist genauso prsent und przise beschrieben wie Gestus und Ausdruck der Modelle selbst. Modells, sondern wie auch immer gefundene Frauen. Dieses Finden ist ein wahrhaft mhsamer Prozess, wie ich einige Male mitbekommen habe. Denn Karin Szkessy hat einen ganz bestimmten, schon vorgesehenen Blick auf ihre Mdchen, das zeigen diese Bilder hier. So fngt es bei ihr an, das Fotografieren mit Modellen. Lita heit eines der wiederkehrenden Modelle. Bleich und wunderbar erfrischend altmodisch. Mit Kirschmund und leicht gerteter Nase tummelt sie sich als Teil der von Karin Szkessy gewhlten Umgebung, vielleicht ist hier das Wort Umarmung richtiger. Manchmal ist Ritas Umgebung, respektive Umarmung auch nur tief schwarz, wie auf der Einladung zu sehen ist. Aber was fr ein Schwarz Ich bin ja kein Kunsthistoriker, nur ein emeritierter Kommunikationsdesigner, frher hie das schlicht Grafiker, und deshalb hte ich mich, mich auf das kunsthistorische Vokabular einzulassen. Trotzdem ohne ein wenig Historie gehts nun auch nicht. In diesen Rumen versammeln sich ber 4. Jahre Aktfotografie. Und seien Sie versichert, es ist ein Ausschnitt. Denn Karin Szkessy ist eine ungemein, verzeihen Sie mir das oberlehrerhafte Wort, eine ungemein fleiige Knstlerin. Sie arbeitet mit einer Schnelligkeit, die atemberaubend ist, und manchmal habe ich mich gefragt, was macht sie eigentlich, da ist doch gar nichts. Aber es war doch immer was da. Erstaunlich Das betrifft ihr gesamtes fotografisches Schaffen. Ihre zauberhaften Landschaften und Stillleben, ihre eindringlichen Portraits berhmter Knstler und Schriftsteller, aber auch ihre Spurensuche Reportagen ber George Sand und Uwe Johnson, mit den geschliffenen Texten von Fritz. J. Raddatz. Oder die Reportage kurz nach Mauererffnung ber das ehemalige jdische Leben, das, was noch briggeblieben im Scheunenviertel in Berlin. Und nicht zuletzt die Fotografien der vielen Skulpturen von Paul Wunderlich. Manchmal wei man gar nicht, was man lieber htte, die Fotografien der Skulptur oder die Skulptur selbst. Am liebsten natrlich beides. Noch etwas, so finde ich, vllig subjektiv, ich werd mich hten objektiv zu sein, kann man in diese Bilder hineinlesen oder herauslesen, wie immer Sie wollen, sie strahlen etwas Freies aus, um nicht zu sagen Freiheitliches, das wre wohl etwas zu pathetisch. Etwas Freies, Befreites wovon auch immer. Sie die Bilder, die in ihnen agierenden Menschen sind souvern, wirken gelassen, mit offenem Blick, wenn sie einen anschauen. Das beeindruckt mich, es zeugt von unverkrampftem selbstverstndlichen Umgang mit den Frauen. Dieses Befreite, Unabhngige ist aus dem unabhngigen Geist Karin Szkessys zu erklren, wenn es denn erklrt werden muss. Sie hat sich nie irgendwelchen Trends oder Moden unterworfen, uns nie geqult mit sogenannten Experimenten, die doch nur meist die Abwesenheit einer Idee, einer Haltung sichtbar machen, ob in der Dunkelkammer oder jetzt auch mit dem Rechner. Das heit natrlich nicht, dass ihre Sicht auf die Welt sich nicht verndert hat, auch das zeigen diese Bilder hier. Aber dabei geht es immer um Formfindung und Formerfindung. Und da ist sie wei Gott unerschpflich und wenn es um Schpfung geht, dann muss er das ja wohl wissen. Viele Bilder sind so schn, wenn mir diese unprzise und unfachmnnische Vokabel erlaubt ist, dass ich mir wnsche, das eine Bild wren mehrere, weil so viel nebeneinander und aufeinander liegende Sehfreude in einer Fotografie kaum zu ertragen ist. Denn es gibt Bereiche in diesen Bildern, die es verdienten, ein eigenes Bild zu sein. Sathyam Tamil Font. Glcklicherweise tut Karin Szkessy so was nicht. Fr sie zhlt das Ganze. Aber das passiert eben, wenn man einigermaen genau hinschaut. Wir knnen Entdeckungen machen. Noch etwas Gute Fotos haben ein Vorher und ein Nachher. Das klingt ein wenig esoterisch, ist aber nicht so gemeint. Bld ist nur, dass man dieses Vorher und Nachher nicht sehen kann, denn schlielich ist es ja nicht da. Aber man kann es ahnen. Nicht przise vorgestellt und wahrscheinlich fr jeden verschieden. Aber mgliche Geschichten lieen sich schon erzhlen. Und das macht diese Fotos hier auch so herausragend. Wenn wir wollen erzhlen uns diese Bilder Geschichten. Das ist eben die Autoren knnerschaft Karin Szkessys. Als Vorletztes bediene ich mich eines Plagiats. Das ist mit Recht verboten, aber es handelt sich dabei um einen Teil eines Textes in einem der vielen Kataloge von Karin Szkessy, den ich geschrieben habe. Und das ist erlaubt. Es wird oft gefragt, wo denn der Schwerpunkt der Arbeit von Karin Szkessy eigentlich liege, bei all dieser Bandbreite. Es sei ein Verwirrung stiftender Versuch gewagt Karin Szkessy ist nicht nur die Aktfotografie, das ist sie auch. Sie ist nicht nur die Stillebenfotografin, das ist sie auch. Sie ist nicht nur die Landschaftsfotografin, das ist sie auch. Sie ist nicht nur die Portraitfotografin, das ist sie auch. Also finden wir uns ab mit einer multiplen Persnlichkeit. Ich mchte unbedingt noch sagen, dass ich die Bilder hier sensibel grandios gehngt sehe. Mein aufrichtiger Respekt an die Galerie. Zum Schluss wer es noch nicht gemerkt haben sollte. Diese paar Wrter hier waren der Versuch einer kleinen, bescheidenen Liebeserklrung an Karin Szkessy und Paul Wunderlich, und an die Arbeit dieser beiden wunderbaren Menschen. Ich wnsche Ihnen und mir einen schnen Abend.